Vocals oder je oller je doller!
Eher als Gag, habe ich im Dezember
2006 für einen Online Workshop ein Stück eingesungen. Die Seite
Musiker-Board
veranstaltete in ihrer Vocal Sektion diesen Workshop.
Dort wurde ein Playalong
vorgegeben und jeder sollte mit seinem Instrument eine Version einspielen. Das
erste Stück hieß „The Island“ und diejenigen unter euch, die dieses Stück
kennen, wissen, dass es so ziemlich durch sämtliche Tonarten geht. Die Melodie
auf dem Sax zu spielen, war kein Problem, dazu zu Improvisieren teilweise
schon. Da ich immer schon gerne so für mich alleine singe, habe ich mich
geärgert. Singend, war das Stück absolut machbar.
Also habe ich aus Gag eine Version eingesungen. Die
Resonanz war total positiv und für mich vollkommen unerwartet. Viele sagten
mir, ich müsse aus der Stimme etwas machen, es sei zu schade wenn nicht. Ich
habe schon öfter mal den Gedanken gehabt, Gesangsstunden zu nehmen. Weil ich
glaube, dass mich das auch auf dem Sax weiterbringt. Man lernt ja schließlich
dort „richtig zu atmen“.
Nach anfänglicher Angst, habe ich mir dann eine Lehrerin
gesucht. Mit
Elke
Reiff
habe ich eine sehr gute Wahl
getroffen. Die erste Stunde im März 2007 hat mich sehr viel Überwindung gekostet. Es ist etwas
anderes, für sich alleine im Proberaum zu singen, als vor jemand vollkommen
Fremdes. Ich glaube es geht wohl fast jedem so. Mittlerweile habe ich ein paar
Stunden gehabt und es geht von mal zu mal besser. Trotzdem sind die ersten 10
Minuten nach wie vor, sehr schwer für mich. Jedesmal verliert man etwas
mehr von der Scheu. Es macht sehr viel Spaß und ich werde euch auf dem Laufenden
halten.
Wie auch beim Saxophonspielen werde ich versuchen regelmäßig Gesangsaufnahmen zu
machen, damit ich evtl. Fortschritte im laufe der Zeit verfolgen kann. Die
Gesangsstücke, die ich momentan einsinge, sind meistens auch aus dem Online
Workshop vom musiker forum.
So, heute mal ein kleines
Update der Vocal Seite. Gestern 09.09.2007 hatte ich meinen ersten
Live-Gesangs-Auftritt im Rahmen eines Schüler Konzertes von
Elke Reiff in der
Jazz Haus Schule in
Köln.
Ihr könnte euch gar nicht vorstellen, wie nervös ich war. Es waren ja immerhin
einige da, die schon viel länger singen als ich, das hat mich sehr nervös
gemacht. Es half nichts, Augen zu und durch. Der Saal war gut besucht, es waren
so 60-80 Zuhörer da, die teilweise nicht alle in den Saal passten und im Gang
davor das Konzert durch die Glasscheibe verfolgen mussten.
Es hat super geklappt. Ich habe 2 Lieder gesungen. 1. Stormy Weather und 2. How
High The Moon. Musikalische Unterstützung am Piano hatte ich von
Stefan Michalke,
der absolut super war und mir viel von meiner Nervösität genommen hat.
Für Stormy Weather hatte ich eine besondere Überraschung. Den zweiten Durchgang
des Stückes habe ich nicht gescattet sondern auf Kölsch gesungen. Den Text hatte
ich mal geschrieben und Elke meinte, den müsste man bringen. Ich war sehr
skeptisch, weil ich dachte, dass dürfe man mit alten Standards nicht machen. Ich
wurde eines besseren belehrt, das Publikum fand diesen Teil sehr gut und hier
und da war ein leises Lachen zu hören. Hat mich aber sehr gefreut.
Die Resonanz des Publikums nach dem Auftritt war auch super, was mein
Selbstbewusstsein für zukünftige Auftritte sehr gestärkt hat. Sehr viele Gäste
haben mich auf den kölschen Teil angesprochen und waren total begeistert davon.
Einige meinten, man sollte davon mal mehr Stücke machen. Schau'n wir mal!
Von Oktober 2007 - Dezember 2009 hatte ich Vocal Unterricht bei Sascha Cohn, die leider nicht mehr für die Jazz Haus Schule unterrichtet. Der Unterricht bei ihr hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel gelernt. Leider habe ich immer noch Probleme einfach so zu singen, wie ich möchte. Die Hemmungen sind zwar deutlich weniger geworden, aber noch da. Komischweise habe ich weniger Hemmungen, je mehr Leute im Publikum sitzten.
In den letzten 2 Jahren habe ich öfter auf
Sessions im Pfeiffer's
gesungen und es macht sehr viel Spaß. Das Pfeiffer's veranstaltet an jedem
letzten Sonntag im Monat einer sehr zu empfehlende Jazzsession. Wer Zeit hat,
sollte diese unbedingt mal besuchen. Es lohnt sich.
Auch habe ich regelmässig an Veranstaltungen der Jazz Haus Schule teilgenommen.
2008 habe ich einen Workshop bei Sabine Kühlich und Sheila Jordan gemacht. Das war sehr interessant und lehrreich. Ich war sehr von Sheila fasziniert, die ja nicht mehr die Jüngste ist.
Ab Februar 2010 werde ich Vocal Unterricht bei Julia Zipprick nehmen.